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Dahoam im Passauer Land

 

Ottfried Fischer

„Heimat ist, wenn ich einen Niederbayern reden höre“

Borretschblüte
Ottfried Fischer und seine Ehefrau Simone auf der Baustelle ihres Wohnhauses in der Passauer Altstadt.
„Der Bulle von Tölz“ stammt im wahren Leben gar nicht aus Bad Tölz, son­dern aus dem Passauer Land. Besser gesagt, aus der kleinen Markt­gemein­de Unter­griesbach. Etwa 25 Ki­lo­meter von Passau ent­fernt, wuchs Ottfried Fischer im Wei­ler Ornatsöd auf dem Bau­ern­hof seiner Eltern auf.
Umringt von saftig grünen Wiesen, die Schlüs­sel­blumen, Löwenzahn, Margeriten und Heil­kräuter hervor­brachten, erlebte er ruhige Kind­heitstage in schier unberühr­ter Natur. Be­son­ders liebte es Ottfried Fischer, mit seiner Oma auf eine Bergwiese hoch über dem Bau­ernhof zu spazieren, um den Blick über die Heimat schweifen zu lassen. Wälder, Wiesen, Täler und Anhöhen boten sich. „Das ist mein traditio­neller Lieblings­platz“, sagt Ottfried Fischer stolz. Er ist viel herumgekommen, lebte in München und bereiste die Welt. Als er nach dem Abi­tur am Fürstenzeller Maristen­gym­na­sium in die bayerische Lan­des­hauptstadt auf­brach, um nach Geheiß des Vaters Rechts­an­walt zu werden, dachte keiner, dass der junge Otti eines Tages mit dem Deutschen Comedy-Ehrenpreis als gefeierter Schauspieler und aus­ge­zeich­neter Kabarettist heimkehren würde.

Kabarettist und Schauspieler

Begonnen hatte seine Karriere 1978 im Münch­ner Hinterhoftheater mit der Grün­dung der Kabarett­gruppe „Machtschatten­ge­wächse“. Neben seinen Erfolgen als Ka­ba­rettist, gelang ihm Anfang 1985 der Durchbruch als Schauspieler. Ottfried Fischer ergatterte die Haupt­rolle des „Sir Quickly“ in der Serie „Ir­gend­wie und sowieso“ und prägte Genera­tio­nen. Das Fernsehpublikum liebte ihn später auch als „Der Bulle von Tölz“ oder „Pfarrer Braun“. Zwei charakteristische Rollen, die Otti Fischer mit Lei­den­schaft verkörperte. Zeit­gleich förderte er junge Kabarettisten in 150 Sendungen „Ottis Schlachthof“ und begeis­terte seine Fans mit etlichen Bühnenprogram­men.

Seine neue Heimat lag in München, wo er eine Familie gründete und die beiden Töch­ter gebo­ren sind. Dennoch kehrte er immer wieder gerne nach Untergriesbach zurück, saß am Stammtisch im Gasthaus Lanz und flanierte durch die Passauer Alt­stadt. Im Winter 2016, „nach einem Kurzurlaub beim Brand­ner Kasper“, wie er hu­mor­voll sagt, wusste er: „Jetzt sei es an der Zeit“. Gleich nach der Reha verließ der an Parkinson erkrankte Otti seine lieb­ge­wonnene Schwabinger Wohnung und kehrte zurück ins Passauer Land. „Wenn ich irgend­wo auf der Welt einen Niederbayern reden hörte, setzte automatisch dieses vertraute Hei­mat­ge­fühl ein. Egal wie wohl ich mich in München fühlte. Das kommt wohl von dem ver­trauten Klang der Sprache, den ich von Kindheit an kannte und der Herzlichkeit, die einem die Menschen hier entgegenbringen“. Richtig bewusst wurde ihm das erst in den vergan­ge­nen Jahren. „Hier in Passau scheint es, als würde man sich besser kennen – auch wenn das nicht der Fall ist. Da grüßt man sich ein­fach, ist freundlich und das vermittelt ein gutes Ge­fühl. Ein Gefühl, aufgenommen und da­heim zu sein“, glänzen seine Augen. Er denkt zurück, als er im Kindesalter mit seiner Mutter von Ornatsöd in Richtung Passau fuhr und sich seine Augen weiteten als er die Donau sah. Mächtig bahnte sie sich ihren Weg durch das Tal. Stundenlang konnte er dem Schwimm­bagger „Wotan“ zu­sehen, der dem Fluss eine Schaufel Kies um die Andere entnahm oder mit der Pas­sauer Oma an der Ortsspitze Möwen füttern. Nun ist er hier wieder angekommen, lebt im Haus seiner Großeltern, mit Blick auf den Inn. Dort fühlt er sich wohl. Regelmäßig sieht man den 68-Jährigen mit Ehefrau Simone durch seine Heimat flanieren. Ganz ohne Hektik der Großstadt, immer mit einem freundlichen „Grüß Gott“ auf den Lippen. Das macht den Heimatbotschafter des Landkreises Passau glücklich.

  • Mike Hager

    Mike Hager

    Uns verrät Mike Hager, was ihn be­son­ders prägte, was Heimat für ihn bedeutet und wo seine Lieblingsplätze im Passauer Land sind.
  • Regina Schmidtmayer

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    Wir durften dabei sein, als die Künst­le­rin Regina Schmidt­mayer ein stimmungsvolles Stillleben entstehen ließ.
  • Gabriele Weishäupl

    Gabriele Weishäupl

    Zuhause in München – daheim im Passauer Land ist Gabriele Weishäupl. Die ehemalige Wiesen- Chefin verrät im Interview, was sie an ihrer Heimat besonders liebt.
  • Martin Frank

    Martin Frank

    „Auf einen Ratsch“ – wie man hier gerne sagt – treffen wir den Hutthurmer Kabarettisten Martin Frank an der Ilz. Dabei verrät er uns, was Heimat für ihn bedeutet.
  • Michael Lauss

    Michael Lauss

    Bildhauer und Maler Michael Lauss ist ein besonderer Künstler im Passauer Land. Wir besuchen ihn in seiner Bildhauer-Werkstätte in Meßnerschlag bei Wegscheid.
  • Mike Hager

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