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Mit der Zeit gewachsen

 

Der Reischlhof

Von der Landpension zum führenden Wellnesshotel

Hermann Reischl
Hermann Reischl jun. im Interview.

Der Reischlhof in Sperlbrunn, etwa acht Kilometer von Weg­scheid entfernt, gehört zu den führenden Well­ness­hotels in ganz Deutsch­land. Die Well­ness­oase liegt einge­bettet in die unberührte Natur zwi­schen Wiesen und Wäl­dern mit idyllischen Wander­we­gen. Be­trieben wird der Reischl­hof von Hermann Reischl jun. gemeinsam mit seiner Ehefrau Elfriede.

Nicht umsonst gilt der Reischlhof in Weg­scheid als eines der Aushängeschilder des Land­krei­ses Passau. Das Wellness­hotel der Extraklasse hat es auf 18 Punkte und drei Lilien im Relax Guide geschafft und gehört damit zu den zehn besten Wellnesshotels in Deutschland. Dahinter steht eine Familie, die mit Herzblut, Engage­ment und Weit­blick für ihre Gäste da ist. Im Interview erzählt Her­mann Reischl jun. wie sich der Reischlhof von der Landpen­sion zum füh­renden Wellness­ho­tel entwickelt hat.
Reischlhof Eingang
Reischlhof Alpin Lodge

Herr Reischl, der Reischlhof ge­hört zu den 10 besten Well­ness­hotels in Deutsch­land. Wie haben Sie das geschafft?

Mit viel Arbeit, Fleiß, Mut, einem großartigen Team, der ganzen Familie, die ge­schlos­sen dahintersteht, aber auch mit Weitsicht und Visionen. Unternehmertum in der Hotellerie funktioniert nur in der Vor­leistung. Wir haben festgestellt, dass Wellness-Gäste ein gewisses Angebot schätzen, damit sie ins Hotel kom­men, sich wohlfühlen und uns wieder besu­chen. Daher sind wir auch ständig am Opti­mieren. Nicht nur hinter den Kulissen, auch vor dem Gast. Ständiger Relaunch ist uns wichtig. Für den regelmäßigen Wechsel von Teppichen, Fliesen, Farben, Deko-Gegen­ständen, Lampen und vielem mehr investieren wir jährlich einen sieben­stelligen Betrag. Man muss immer am Ball bleiben. Nur dadurch sind wir zu dem geworden, was wir heute sind.

Ihr Wellness­ressort ist noch immer familien­geführt.

Ja, definitiv. Hinter dem Reischlhof steht die Familie Reischl, kein Investor. Auch das hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind. Wir haben uns von Grund auf alles selber erar­bei­tet. Dadurch steigt die Wertschätzung gegen­über dem Unternehmen enorm. Wir wissen, dass Erfolg kein Zufall ist. Man muss gemein­sam für eine Vision kämpfen und nicht für den Profit.

Den Grundstein für den Reischl­hof legten Ihre Eltern in den 1970er Jahren oder?

Ja. Meine Eltern hatten einen Bauernhof mit einem kleinen Lebensmittelladen hier in Sperl­brunn. Als plötz­lich immer mehr Supermärkte aufkamen, rentierte sich der Kramerladen nicht mehr und wurde geschlossen. Ab 1972 setzten meine Eltern mit zwei kleinen Ferien­wohnungen auf Urlaub auf dem Bauernhof. Daraus entwickelte sich eine Pension. Bereits nach sechs Jahren gehörte ein Schwimmbad dazu. Länd­liche Idylle, ordentliche Zimmer mit guter Küche und einem Schwimmbad. Aus der sehr erfolgreichen Pension ist dann Schritt für Schritt das heutige Wellnesshotel ent­standen.

Hatten Sie bereits als Kind den Traum vom großen Hotel?

Nein. Eher den Albtraum vom Bauernhof (lacht). Als Kind habe ich beschlossen, dass ich nicht, wie mein Vater, Land­wirt werden möch­te. Das darf man nicht falsch verstehen. Ich habe großen Respekt vor Land­wirten, sie machen einen wichtigen Job. Aber wir mussten schon früh mithelfen. Während unsere Freun­de im Sandkasten spielten oder später beim Baden waren, haben wir bei der Kartoffelernte gehol­fen oder Heu zusammengerecht. Viel­leicht war das zu viel. Mein Metier war von klein auf eher die Hotel­lerie. Schon mit zwölf Jahren habe ich mich sehr fürs Kochen inte­ressiert. Wohin der Weg führen würde, war allerdings nie vorauszusehen.

Welchen Weg haben Sie dann eingeschlagen?

Gleich nach der Schule habe ich von 1986 bis 1989 im Stifts­keller eine Ausbildung zum Koch absolviert. Der Stifts­keller war damals DIE Adresse in Passau. Die Lehre habe ich genos­sen, auch wenn es eine harte Schule war. Nach der Ausbildung bin ich als Koch ein paar Jahre umhergereist. Mit 23 Jahren hat die Heimat geru­fen. Damals hatten wir 40 Betten. Meine Mutter hatte einen Bandscheibenvorfall, wir brauchten einen Koch. Also bin ich einge­sprungen. Meine Eltern haben sich über neue Ideen und Impulse gefreut. So wie ich mich nun freue, dass mein Sohn kürzlich in den Reischlhof mit eingestiegen ist. Dominik ist 26, Hotelbetriebswirt und voller Energie.

Wie sind Sie auf den Well­ness-Sektor gekom­men?

Ich bin Koch, hatte eine Pension und meine Ehefrau war gelernte Masseurin. Da hat das Thema Wellness und Genuss natürlich gepasst. Wir haben uns schon früh Ge­dan­ken darüber gemacht, wo unsere Reise einmal hingehen soll. Jeder hatte seinen Schwerpunkt. Darauf haben wir aufgebaut. Die Pension ist zunächst zu einem Land­hotel gewachsen. 2003 haben wir erstmals in Richtung Wellnesshotel inves­tiert. Dabei sind erste Junior-Suiten und ein neues Schwimmbad mit Ruheräumen ent­standen. Als Wellness- Landhotel haben wir dann festgestellt: Das ist der richtige Weg. Im Zwei-Jahres-Takt haben wir gebaut, zunächst in kleineren Schritten. 2010 haben wir dann die erste Großinvestition ange­griffen und alles Bestehende erneuert. Der Wellnessbereich wuchs auf 1.300 Quadratmeter an, eine tren­dige Hotelbar und schicke Zirbenholz-Suiten entstanden. Durch den Umbau erhielten wir bereits vier Sterne. So hat sich unser Quali­täts­anspruch stetig weiterentwickelt. Die Gäste haben sich schon sehr wohl gefühlt, wollten aber durchaus mehr. Das hat 2013 zum nächs­ten großen Schritt geführt. Wir haben noch mehr Suiten gebaut. 2016 kam die Tief­garage dazu und 2017 hatten wir dann drei Monate geschlossen, um einen neuen Ein­gangsbereich zu schaffen, die Wasserland­schaft komplett zu erneuern und um ein 20-Meter- Sport-Außenbecken, einen Indoor-Pool, einen Relax-Hotpool, ein Tauch­becken und einen 850 Quadratmeter großen Naturbadesee ent­stehen zu lassen. Die Entscheidungen waren alle richtig. Ich staune selber oft, wie reibungs­los der Hotel­betrieb funktioniert. Aber den Grundstock bilden unsere Mit­ar­beiter. Wir be­schäf­ti­gen aktuell 140 Fachkräfte, davon 25 Auszubildende.

Woher stammen Ihre Ideen?

Inspirationen hole ich mir oft aus dem Inter­net. Instagram, Pinterest und andere Soziale Medien behalte ich stets im Auge. Wichtig ist dabei auch zu wissen: Was macht der Gast für ein Urlaubsfoto? Diese Bil­der sind die beste Werbung. Natürlich sind wir auch inter­natio­nal auf Messen unterwegs, unterhalten uns mit Archi­tekten und Innenausstattern. Meine Frau und ich reisen gerne. Klar ist aber, wir kopieren nichts. Machen uns eher Gedanken und ver­suchen daraus neue Ideen zu entwickeln. Eine Kopie ist immer schon zwei Jahre alt. Bis sie umgesetzt ist, sind vier Jahre ver­gangen. Wer abkupfert, schaut also nach hinten. Ich möchte etwas Neues, Eigenes. Nur so kommt man auch nach vorne.

Was ist Ihr persönliches Highlight im Reischlhof?

Der Sky-Pool ist was ganz Besonderes. Mit einem wunderbaren Ausblick in die herr­liche Natur. Natür­lich auch die Sky-Suite, meine Lieblingssuite. Da würde ich per­sön­lich gerne Urlaub machen. Und abends in der Bar außer­ge­wöhnlicher Musik lau­schen. Da wär ich daheim. Aber leider kennt mich hier jeder. Da kann ich schlecht Urlaub machen (lacht).

Wie fühlen Sie sich als Hotelier hier in der Region?

Es gibt für mich keinen besseren Ort als das Passauer Land. Hier ist auch die geo­gra­phische Lage äußerst interessant. Wir sind eine Drei-Länder-Region. Unsere Ur­laubs­gäste können Ausflüge in drei Länder machen: Deutschland, Österreich und Tschechien. Zudem haben wir eine fantastische Lage in absoluter Natur und Ruhe, die Gottseidank von Over-Tou­ris­mus verschont ist. Hier gibt es Wanderwege, auf denen man auf zehn Kilometern Strecke viel­leicht zwei anderen Paaren begegnet. Wo in Deutschland oder Bayern findet man das noch? Und dazu Hotels, die absolute Qua­lität bieten. Im besten Fall sogar noch fami­li­en­ge­führt sind. Das macht einen Aufenthalt für mich wertvoll.
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