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Mit der Zeit gewachsen

 

Das Stemp

Vom Bauernhof zum Wellnessresort

Familie Stemp

Herbert Stemp führt das Hotel gemeinsam mit Ehefrau Christine. Unterstützt werden sie dabei von den Töchtern Katharina (v. l.), Corina und Maria.

Einen authentischen Rück­zugs­ort für erholsame Stun­den im Pas­sauer Land bietet das Wellnessresort Stemp. Es liegt in dem kleinen Dorf Büchl­berg und ist umge­ben von einer malerischen Land­schaft mit Wäldern, Wander­wegen und Wiesen. Betrieben wird das Well­ness­hotel von Herbert und Christine Stemp, die den Be­trieb von einer klei­nen Pen­sion in ein Wellness­re­sort mit 100 Mit­ar­beitern führ­ten.
Besonders bekannt ist das Wellnessresort für seinen tollen Wellnessbereich mit Na­tur­bade­teich. Denn nicht umsonst ist „Das Stemp“ Sieger des „bsw-Awards“ im Bereich „Schönste Schwimmbad- und Well­nessanlage“ geworden. Dabei setzte sich das Büchlberger Wellness­re­sort gegen 300 weitere Objekte aus insgesamt 9 Län­dern durch. Natürliche Ma­teri­alien und ein wohliges Ambiente unterstreichen den Cha­rak­ter des Hotels. Erst 2018 wurde der neue Wellness­be­reich und ein moderner Ho­tel­trakt mit 23 Zim­mern eröffnet. Lange Zeit war die Landwirtschaft das Rückgrat der Fa­mi­lie. Im Interview erzählt uns Herbert Stemp, wie sich „Das Stemp“ nach und nach von einem Bau­ernhof zum Well­ness­resort ent­wi­ckelte. Sein Credo: „Man muss mit der Zeit gehen, sonst geht man mit der Zeit!“

Herr Stemp, wo gründen die Wurzeln Ihres Hotels?

Die Pioniere sind meine Eltern. Begonnen ha­ben sie ganz klassisch mit „Urlaub auf dem Bau­ernhof“. Über dem Kuh­stall wurden An­fang der 70er Jahre die ersten drei Fremden­zimmer, ein Aufenthaltsraum und ein Etagen­bad mit flie­ßend Warm- und Kaltwasser ein­gerichtet. Meine Mutter sorgte für das Früh­stück der Gäste, der Vater verdiente un­seren Lebensunterhalt in der Zahnradfabrik. Ge­mein­sam küm­mer­ten sie sich um die Land­wirt­schaft. Den Gästen gefiel es hier in Büchl­berg. Für mich war es eine wunderbare Kind­heit, mit den Gästekindern und den Tieren am Hof. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung hatten die Leute Geld, um Urlaub zu machen. Diesen Fortschritt sind auch meine Eltern mit­gegangen und haben immer wieder erweitert und verbessert.

Wie veränderte sich die Früh­stücks­pension in ein Wellness­resort?

Ende der 80er Jahre, als meine Frau und ich einstiegen, erweiterten wir um 40 Betten, da­mit konnten wir bereits 60 Urlauber gleich­zei­tig unterbringen – im Bauernhaus und der neu gebauten Pension. Glück­li­cherweise kann ich mir handwerklich sehr gut helfen und konnte vieles in Eigenleistung bauen. Meine Frau ist gelernte Haus­wirt­schaf­terin und kümmerte sich um die Pension, sie stand 7 Tage die Wo­che in der Küche, abends als ich von meiner Arbeit als Schreiner heimgekommen bin, eilte ich ihr im Service zu Hilfe. Nur im Novem­ber hatten wir geschlossen, weil wir unseren Gäs­ten in dieser Zeit nichts bieten konnten. Ich war viel auf Messen unterwegs. Dabei merkte ich irgendwann, dass eine Landpension nicht mehr zeitgemäß war. 2005 firmierten wir schließ­lich in „Landhotel Stemp“ um und wagten den voll­stän­digen Sprung in die Selbst­ständigkeit. Ein Jahr später haben wir ein neues Gebäude mit modernen Suiten angebaut. Zu­nächst hatten wir eine super Belegung, merk­ten aber auch, dass es von Jahr zu Jahr schwie­riger wurde, das Haus voll zu bekommen. Auf den Messen fragten Interessenten: Haben Sie ein Schwimmbad? Wie viele Saunen hat ihr Hotel? Da hab ich natürlich erzählt, wie nett wir doch sind und wie schön es hier in der Region sei (lacht). Ihre Fragen konnte ich nicht beantworten, wir hatten das alles nicht.

Wie haben Sie auf die Nach­frage reagiert?

Mit einer großen Baustelle (lacht). Wir wuss­ten, wir müssen wieder investieren, um am Ball zu bleiben. Im Winter 2011/12 ist der mittlere Hoteltrakt mit dem kleinen Schwimmbad entstanden. Ein Hallen­bad, indem man nach drau­ßen schwimmen konnte, nicht riesig, aber definitiv die richtige Entscheidung. Dadurch sind wir Schritt für Schritt in die Wellness­bran­che eingestiegen. Unseren Gästen war das Schwimm­bad schnell wieder zu klein. Wir mussten neue Angebote schaffen. Auch die Pensionszimmer waren nicht mehr ganz so gefragt. So schmiedeten wir große Pläne. Aus der Zimmerrenovierung wurde eine Kern­sa­nier­ung, außerdem haben wir um zwei Suiten aufgestockt und das alte Bauernhaus weg­ge­ris­sen. Darauf sollte ein neuer Hotel­trakt entsteh­en. Natürlich musste ein großes Schwimm­bad her – oder ein schöner Teich. Wir konnten beides gleichzeitig schaffen und im August 2017 in Be­trieb nehmen. Sehr zur Freu­de unserer Gäste. Doch die Baustelle ging weiter: Bereits im März 2018 eröffneten wir den neuen Hoteltrakt mit 23 weiteren Zimmern und Suiten. Alle hochwertig ausgestattet, viele mit freisteh­en­der Badewanne oder Sauna. Die Krö­nung ist die Sky-Suite ganz oben, mit eigenem Jacuzzi, Sauna und Dach­ter­ras­se.

Sie sind hier aufgewachsen und haben den Betrieb am meisten geprägt, hatten sie schon immer den Traum vom großen Wellnesshotel?

Nein, den Traum hatte ich nicht. Es war al­ler­dings schon als kleiner Junge mein Ziel, die Ho­tel­lerie haupt­beruflich zu betreiben. Aber wir sind sehr bodenständig ge­blie­ben. Warum sollen wir uns auch verändern, nur weil sich das Haus verändert. Das haben wir auch unse­ren Töchtern immer vermittelt. Sie sind im Be­trieb aufge­wachs­en und haben von klein auf mitgeholfen.

Das Stemp ist praktisch ein richtiger Familienbetrieb?

Ja und nein. Unsere Kinder waren immer da­bei. Corina ist Hotelfachfrau und macht dem­nächst eine Aus­bil­dung zur Weinsommeliére. Sie war in guten Hotels in Deutsch­land und Österreich tätig und ist mittlerweile daheim eingestie­gen. Auch Maria ist nach ihrer Aus­bildung zur Köchin heimgekehrt. Doch ins­ge­samt haben wir an die 100 Mitarbeiter – über­wie­gend einheimische, aber auch Mitarbeiter aus sieben weiteren Nationen und sieben bis zehn Azubis.

Sie sind mit allen Mit­ar­bei­tern per du?

Das stimmt. Bei uns gibt es im ganzen Haus kein Sie. Trotzdem ist mir gegenseitiger Res­pekt sehr wich­tig – egal von welcher Seite. Nur wenn man einen gewissen Draht zueinander hat, dann funk­tio­niert die Zusam­menarbeit. Daher ist auch das sukzes­sive Wachstum so wich­tig. Die Hardware, also das Hotel, ist das Eine, aber die Soft­ware, den Personal­stamm, muss man langsam aufbauen.

Was haben Sie in den nächsten Jahren vor?

Heuer bin ich zunächst einmal froh, dass wir nur kleinere Baustellen haben, die im Hin­ter­grund ab­lau­fen. Doch zur Ruhe werden wir uns noch nicht setzen. Man muss schließlich immer am Puls der Zeit bleiben, um gegen die Kon­kur­renz zu bestehen. Was in den näch­sten Jahren sicherlich nochmal er­wei­tert wird, ist der Ruhebereich. Pläne und Ideen habe ich noch viele.
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