Lein gehört zu den sogenannten „Gründer­pflan­zen“. Er zählt neben Gerste, Em­mer, Ein­korn, Lin­se und Erbse zu den Urgetreiden und damit zu den ältesten Ge­treiden, die dem Menschen zur Ver­fügung stehen. Häufig werden auch Wald­stau­den­roggen und Dinkel zu den Urgetreiden ge­zählt. Seit sich die Verbraucher im­mer mehr rück­be­sin­nen auf Nachhaltigkeit und ur­sprüng­li­che Nahrungs­mit­tel, hat sich auch die Nach­frage nach Urgetreide gesteigert. Mittlerweile kann man sagen: Urgetreide ist wieder in. Ins­be­sondere in der Bio-Branche. Auch im Pas­sau­er Land setzen immer mehr Landwirte auf alte Sorten. Unter an­de­rem Bio-Bauer Alois Egger aus Amsham. Im ver­gangenen Jahr hat er sich zum ersten Mal an den Anbau von Öl­lein gewagt. Er sagt: „Lein stellt keine großen Ansprüche. Ganz im Gegenteil, er bevorzugt magere Bö­den, die kaum gedüngt sind“. Le­di­glich der Unkrautdruck sei hoch, weil die Pflanzen so fein seien, wo­durch die Be­schat­tung des Bodens gering ausfalle und damit Un­kraut leicht durch­bre­chen könne. Gesät wird Lein im Frühling, im Frühsommer entwickelt er dann eine lila Blüte. Nach der Befruch­tung bilden sich die Fruchtkapseln, in denen die Lein­samen he­ran­reifen. Geerntet werden sie dann etwa Mitte August.